Die Aufgaben vor dem letzten Spieltag der Regionalliga Ost waren klar. Wir müssen unser letztes Heimspiel gegen den Berliner SC gewinnen, gleichzeitig muss Zehlendorf 88 zu Hause gegen unseren Nachbarn aus Osternienburg Punkte liegen lassen.

Osternienburg stand zwar bereits 3 Punkte vor einem Abstiegsplatz, benötigte aber noch einen Punkt gegen den Tabellenzweiten aus Zehlendorf, um ganz sicher in der Liga zu bleiben.

Aber bei aller Rechnerei war klar, dass wir zunächst unsere Hausaufgaben erledigen müssen: Das Spiel gewinnen.

Man merkte uns diesen Druck in der ersten Halbzeit nicht wirklich an. Wir standen kompakt, ließen hinten nicht viel zu und erarbeiteten uns einige Torchancen und zwei Strafecken. Lange Zeit kam dabei aber nichts Zählbares rum und die Berliner ließen jetzt öfter ihre Stärke aufblitzen und hatte so auch die bis dato größte Chance des Spiels.

Aber wir ließen uns nicht verunsichern und blieben ebenfalls gefährlich.

Kurz vor der Pause sollte dies belohnt werden, als Niels Müller nach einer schönen Einzelaktion im gegnerischen Viertel in den Strafraum eindrang und den Ball im langen Eck versenkte. Endlich, der langersehnte Führungstreffer und der Dosenöffner?

Leider nein – wir kamen schläfrig aus der Halbzeit und ließen den Berliner jetzt mehr Raum. Hinzu kamen viele überhastete und unnötige Ballverluste und so erzielte der Berliner Sport Club innerhalb von 5 Minuten 2 Treffer und ging mit 2:1 in Führung.

Wie schon so oft in dieser Saison zeigte unsere junge Mannschaft Moral und ließ die Köpfe nicht hängen. Wir machten direkt wieder Druck und belohnten uns in der 48. Spielminute. Simon Sonnabend fing den Ball der Berliner ab und setzte zu einem Sprint über das halbe Feld an. Im Strafraum war er nur durch ein Foul zu stoppen und so entschieden die Schiedsrichter auf einen Straf-7-Meter, der von Lucas Buschmann verwandelt wurde.

Wir blieben nun dran, da wir wussten das ein Unentschieden zu wenig sein würde. Ganz nebenbei ging Zehlendorf 88 im Parallelspiel gegen Osternienburg in Führung, davon hat unsere Mannschaft aber nichts erfahren.

Bei einem Konter in der 52. Spielminute ließen Lukas „Laggas“ Jüdicke und Karl Rosenkranz alles aufblitzen, was sie in unserem Verein gelernt haben. Nach einem Pass von Karl in den Kreis, hob Lukas Jüdicke den Ball zuerst über den herauslaufenden Torhüter und schoss dann mit dem Rücken zum Tor über sich selbst in Richtung Netz. Karl Rosenkranz musste kurz vor der Linie nur noch einschieben – auf die Diskussion, ob dieses Traumtor auch ohne die letzte Berührung reingegangen wäre wollte sich an diesem Spieltag niemand einlassen, dafür stand zu viel auf dem Spiel. So oder so war es eines der Highlights dieser Saison.

Bei aller Freude über die erneute Führung, war noch ausreichend Zeit auf der Uhr und die Sorge war groß, ob die Nerven standhalten. Mit der ablaufenden Uhr im Rücken wurden wir nun wieder etwas nervöser und es kam, wie es in einem echten Drama kommen muss: der BSC glich 4 Minuten vor dem Ende erneut zum 3:3 aus.

Die Spannung war nun kaum noch auszuhalten, aber wir ließen uns vom erneuten Ergebnis nicht beunruhigen. Wir ließen die Köpfe nicht hängen und glaubten an unsere vorher bereits erwähnten Comeback-Qualitäten in dieser Saison. Und knapp 2 Minuten vor dem Ende war es dann soweit. Wie schon beim 1:0 war es erneut der starke Niels Müller, der in den Kreis einzog und den Ball mit der Rückhand in Richtung Tor brachte. Hier stand Christian Körnicke am langen Pfosten und drückte den Ball zum 4:3 Endstand über die Linie. Ähnlich wie beim 3:2 war die Diskussion über den tatsächlichen Torschützen völlig egal – der Jubel und das Ergebnis standen im Vordergrund.

Kurz danach war Abpfiff. Aus der Freude über einen spannenden, aber verdienten Heimsieg wurde nur Sekunden später grenzenloser Jubel, als bei allen durchsickerte, dass der Osternienburger HC kurz vor Schluss noch den 1:1 Ausgleich gegen Zehlendorf 88 erzielte. Das bedeutete für uns: Aufstieg in die 2. Bundesliga und Party mit den Fans!

 

Bei aller Freude über diesen Erfolg unserer 1. Herren sollte nicht unerwähnt bleiben, dass dies generell ein erfolgreiches Wochenende für unseren Verein war: Unsere Damen siegten in Niesky mit 1:0 und die 2. Herren gewannen das Halbfinale um die Aufstiegsplätze im Penalty-Shootout in Pillnitz. Beide Teams schlossen sich nach ihrer Heimfahrt natürlich den Feierlichkeiten auf dem Hockeyplatz an.

Das Aufstiegsspiel unserer 2. Herren findet am 25. Juni bei uns zu Hause statt!! Die genaue Anstoßzeit wird noch bekanntgegeben und findet ihr wie immer auf unserer Homepage oder über unsere Social-Media-Kanäle.

geschrieben von Christian Körnicke